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Freitag, 14. März 2014

Reckwitz - Die Erfindung der Kreativität, Die Genese des Starsystems

Die Genese des Starsystems: Die massenmediale Konstruktion expressiver Individualität

Das massenmediale Aufmerksamkeitsregime
Reckwitz sieht das Starsystem in einer historischen Linie mit Enstehung des Künstler-Ideals.
-> Berühmtheiten (über Herkunft begründet)
-> Künstler (über Leistung, Werk)
-> Stars ("totale Persönlichkeit", Alltäglichkeit + Ausseralltäglichkeit, öffentlich und privat)
(Andere These als Adorno, Horkheimer: Starsystem als Merkmal von Massenkultur)

Modell der Kreativität in der Gesellschaft
Das kreative Subjekt = kreative Kompetenz  +  Repräsentation

STAR
 = 
Werk-Star  +  Persönlichkeits-Star  +  Performance-Star
-> produziert ständig Neues
-> immer mehr
-> wird über längere Zeit etabliert
-> wird zum "symbolischen Marker"



STAR
|
ist gebunden an
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MASSENMEDIUM
|
versetzen Stars auf Dauer auf besondere Position
|
PUBLIKUM (Beobachter, keine Interaktion, ohne Publikum kein Star)
-> Identifikation (Ideal-Ich)
-> Objektbesetzung


Der Kunststar als "performing self"
-> Kunststars 1850 USA, Autoren, Aufmerksamkeit über Lesereisen, Kopplung von Werk, Performance und Persönlichkeit
-> Filmstars ab 1920
-> Musikstars ab 1950
-> generalisiertes Starsystem ab 1980

- Aufmerksamkeit über celebrity journalism, human interest journalism, privat und öffentlich, das Werk steht nicht im Fokus
- mediale Visualisierung, Spektakularisierung, ausseralltägliches und alltägliches, eignet sich zur Imitation
- direkte, nicht-mediale Vermittlung

Ästhetik der Präsenz:
Werk = Selbstaufführung
Objekt = Subjekt

-> reproduzierende Medien
-> von der Werkästhetik zum Kreativitätsmodell

Filmstars:
- picture personalities
- Inszenierung als "totale Persönlichkeit"
- method acting (p. 255), Verknüpfung von Rolle mit eigenen Erfahrungen, Suggestion von Individualität

Ästhetische Sensibilisierung des Publikums
|
Etablierung des globalen Kreativitätsdispositiv
(Expansion, kulturelle Generalisierung)
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Entgrenzung des Starsystems




Expansion des Starsystems
Film, Musik, Fussball, TV Moderator, Künstler, Literaten, Comics Zeichner, Street Art, Mode, Design, Architekt, CEO, ....
-> Konvertibilität zwischen Kreationstypen
-> genelle kreative Kompetenz des Stars

Entkopplung der Aufmerksamkeit des Publikums vom Werk und Performance, Diskrepanz zwischen Leistung und Erfolg
-> Negativ-Stars (Serienmörder)
-> reiner Persönlichkeitsstar, Celebrities, Prominenzstars























Elisabeth Bronfmann, Diva. Eine Geschichte der Bewunderung
Rezension: http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/02/28/a0155