"Können Tatsachen denn entstehen und sich entwickeln, sind sie nicht
einfach in der Welt und warten nur darauf, entdeckt zu werden?
Genau das bestreitet Fleck, und er tut dies auf Basis konkreter
historischer Fälle der Entstehung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Fleck
zeigt, dass Erkennen nicht nur eine Beziehung zwischen dem erkennenden
Wissenschaftler und dem zu erkennenden Objekt ist, sondern dass zum
Erkennen immer ein bestimmter Wissensbestand des Denkkollektives gehört,
dessen Teil der Wissenschaftler ist. So kann überhaupt nicht einfach
sagen, dass eine Erkenntnis wahr oder falsch ist, sie ist dies immer in
Beziehung auf so einen Wissensbestand. „Erkennen heißt also vorerst, bei
gewissen gegebenen Voraussetzungen die Zwangsläufigkeit der Ergebnisse
feststellen.“ Diese Voraussetzungen sind das, was der Denkstil des
Denkkollektives als selbstverständlich ansieht, „was als objektive
Wirklichkeit empfunden wird.“"
http://kulturblogs.de/artefakten/2011/08/11/ludwik-fleck-denkstil-und-denkkollektiv/
Bild:
Ari Versluis & Ellie Uyttenbroek
http://exactitudes.com
Photographer Ari Versluis and profiler Ellie Uyttenbroek have worked
together since October 1994. Inspired by a shared interest in the
striking dress codes of various social groups, they have systematically
documented numerous identities over the last 19 years. Rotterdam’s
heterogeneous, multicultural street scene remains a major source of
inspiration for Ari Versluis and Ellie Uyttenbroek, although since 1998
they have also worked in many cities abroad.
They call their
series Exactitudes: a contraction of exact and attitude. By registering
their subjects in an identical framework, with similar poses and a
strictly observed dress code, Versluis and Uyttenbroek provide an almost
scientific, anthropological record of people’s attempts to distinguish
themselves from others by assuming a group identity. The apparent
contradiction between individuality and uniformity is, however, taken to
such extremes in their arresting objective-looking photographic
viewpoint and stylistic analysis that the artistic aspect clearly
dominates the purely documentary element.