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Freitag, 25. April 2014

Die Künste als Agenten des Wirklichen

SCHWINDEL DER WIRKLICHKEIT
VORBEREITUNGSBÜRO, 20.11.2013

Mit Jutta Brückner (Filmemacherin und Autorin), Maria Mohr (Filmemacherin) und Mathias Spahlinger (Komponist)
Gastgeber: Manos Tsangaris (Komponist und Performer) und Johannes Odenthal




"Die Künste produzieren Wirklichkeiten, die in ein Spannungsfeld treten zu dem, was wir als alltägliche Wirklichkeit erfahren. Es geht um Strategien des Widerstands, des Verweigerns, des Intervenierens, des Abbildens und Verstehens, um das Aufdecken der eingefahrenen Muster und die Reflektion der Wahrnehmung. Die Künste als Agenten des Wirklichen? Sind die Künste nicht die Pioniere des kreativen Marktes? Wie die Religion das Opium für das Volk war, so sind die Künste vielleicht das Opium des Marktes.
Eine Selbstbefragung."

Mathias Spahlinger vs Georg Friedrich Haas

Akt, eine Treppe herabsteigend
Mathias Spahlinger

In Vain
Georg Friedrich Haas

Limited Approximations
Georg Friedrich Haas 










Georg Friedrich Haas was born in 1953 in Graz, a city in the east of Austria. His childhood was spent in the mountainous province of Vorarlberg, on the Swiss border. The landscape and the atmosphere of the place have left a lasting impression on his personality.
The atmosphere was marked not so much by natural beauty in the accepted sense of the word. Rather, Haas experienced the mountains as a menace; he felt closed in by the narrow valley where the sun rarely penetrated. Nature for him represented a dark force.
The composer adds: “Just as important for me was the experience of being an outsider: unlike my younger siblings, I never learned to speak the local Alemannic dialect. Also, I was a Protestant in a predominantly Catholic society.”
Quelle: http://www.universaledition.com/Georg-Friedrich-Haas/composers-and-works/composer/278/biography



Mathias Spahlinger (* 15. Oktober 1944 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Komponist. Sein Schaffen vollzieht sich im Spannungsfeld der verschiedensten musikalischen Einflüsse und Stilrichtungen: zwischen Renaissance und Jazz, zwischen musique concrète und Webernschem Minimalismus, zwischen Geräusch, Improvisation und Notation, zwischen ästhetischer Autonomie und politischem Bewusstsein tragen die Werke Spahlingers Konflikte aus, für die es so keine festgelegten Vorbilder gibt. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mathias_Spahlinger



   

Donnerstag, 24. April 2014

Hito Steyerl - November



#VOICEOVER: Hito Steyerl, November, 2004 from KALEIDOSCOPE Videoclub on Vimeo.

"Hito Steyerl's video November (2004) tells the story of one of these images, that of a friend from her youth, Andrea Wolf, as Wolf drifts from B-movie kung-fu fighter to martyr of the Kurdish liberation movement. In between these two extremes, Wolf is given many roles: an 'attractive' woman (as the film's voiceover says) and a friend; a female fighter in a fictional story (who uses martial arts instead of weapons) and an armed revolutionary (who also teaches martial arts to her fellow female fighters); a martyr for the Kurdish cause (executed by Turkish security forces) and a terrorist in hiding (according to the Turkish and German governments). Her two names (Andrea Wolf and Sehît Rohanî, which she adopted when joining the Kurdistan Workers' Party, or PKK) already signify these shifts, but while this change was her choice, the full extent of the transformation of her image was not. As November shows, the destiny of her own image - paraded in the streets of Berlin next to that of PKK founder Abdullah Öcalan - from the moment it was captured (in photograph, film or video) was out of her hands."
Quelle: For a Populist Cinema: On Hito Steyerl’s November and Lovely Andrea
By Pablo Lafuente http://www.afterall.org/journal/issue.19/populist.cinema.hito.steyerls.november.and.lovely.

The Othering

Der Begriff Othering (engl. other „andersartig“) bezeichnet die Differenzierung und Distanzierung der Gruppe, der man sich zugehörig fühlt (Eigengruppe), von anderen Gruppen.
Der Begriff wurde von Gayatri Chakravorty Spivak geprägt.
Othering beschreibt den Prozess, sich selbst und sein soziales Image hervorzuheben, indem man Menschen mit anderen Merkmalen als andersartig, „fremd“ klassifiziert. Es findet also eine betonte Unterscheidung und Distanzierung von „den Anderen“ statt, sei es wegen des Geschlechts, der Religionszugehörigkeit, der ethnischen Zugehörigkeit, der Nationalität, der sozialen Stellung innerhalb einer Gesellschaft, wie z. B. der Klassenzugehörigkeit, der Ideologie, der Spezies oder auch vermeintlicher biologischer Unterscheidungskriterien zwischen Menschen (vgl. Rasse bzw. Rassismus).
http://de.wikipedia.org/wiki/Othering
Bild: http://badcaptain.bandcamp.com/track/youre-not-one-of-us, buy their records!


Stuart Hall, The West and the Rest: Discourse and Power
- Orient as a construction, as a western discourse
- building western identity by constructing the other

Foucault, Regime of Truth
- strong episteme, historical apriori

Edward Said
- orientalism

Scientists Use Sound Waves To Levitate And Manipulate Matter

"[...] They set up two sets of parallel speakers, pointing at each other — a sound geyser from north, south, east and west. The ultrasonic waves are opposite in phase as they pass each other — this creates a little pocket inside the waves. The force generated by the speakers cancel, and after accounting for gravity, keeps the object suspended.
The theory behind acoustic levitation has been around for decades but only recently has it started to come to life (in some cases, literally). Suspending an object in the air is one trick, but moving it in three dimensions is another. Not to mention that for most of the practical R/D purposes, such as combining chemicals, tight control over the object’s position is a must. [...]"
http://blog.sfgate.com/techchron/2014/01/02/sound-waves-suspension/


http://www.disclose.tv/news/Scientists_Use_Sound_Waves_To_Levitate_And_Manipulate_Matter/102074

Thomae, Aesthetische Freiheit


ÄSTHETIK - ÖKONOMIE
PRODUKTION/Kreativität  -  REZEPTION/ästhetische Erfahrung

Richard Florida, Creative Class
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreative_Klasse 

Charles Landry, The Creative City
http://en.wikipedia.org/wiki/Creative_city

Reckwitz - Ästhetisierungsgesellschaft: Strukturen, Dissonanzen, Alternativen

Grundstruktur des Kreativitätsdispositivs
Regime des Neuen  +  Verknüpfung des Ästhetischen mit dem Ethos der Produktion
-> Umfeld des Marktes, des KOnsums

getrieben von innerer Kraft  +  äusserer Kraft

= Planung, Institutionalisierung und Materialisierung: Erbauung der CREATIV CITIES (Politische und gesellschaftliche Verortung der Kunst / Musik durch den Begriff: Kreativitätswirtschaft

bürgerliche Moderne, organisierte Moderne

Kreativitätsdispositivs sind aus Gefühlsmangel entstanden.


Das neue Regime der Originalität
Wir müssen kreativ sein
Der Künstler ist zum Rollenmodell der Spätmoderne geworden: Nichts wäre absurder, als heute unkreativ sein zu wollen. Doch der Zwang zur Originalität überfordert viele.

"Seit den siebziger Jahren hat die Zahl der Angehörigen der kreativen Berufe im weitesten Sinne – von den Medien bis zum Tourismus, vom Design bis zur Softwareentwicklung – deutlich zugenommen.

Chiapello - Evolution und Kooption

"Es gibt mehr Freiheiten in der Arbeit"
Die Pariser Betriebswirtin und Soziologin Ève Chiapello hat den neuen Geist des Kapitalismus untersucht. Die neue Managementphilosophie macht mehr Selbstverwirklichung in der Arbeit möglich - und das Leben härter.
Interview taz.de 12.10.2006


Seminar "Schwindel, Wirklichkeit"

Ausschreibungstext:
Das Schwerpunktprogramm 2013/14 der Akademie der Künste in Berlin trägt den Titel «Schwindel der Wirklichkeit». Es startete im November 2013 mit einer Serie wöchentlicher Veranstaltungen und Debatten, die bis im Juni 2014 weitergeführt wird. Zur Diskussion steht ein sich wandelndes Verständnis von Wirklichkeit, das insbesondere durch die Entwicklung neuer Medien und Technologien geprägt ist und auch die Rolle und das Selbstverständnis von Künstlerinnen und Künstlern und ihren Arbeitsweisen verändert. Dabei erscheinen die Künste, so der Ausschreibungstext, «gleichsam als Labor einer kritischen und kreativen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Subjekt und Wirklichkeit, von Individuum und gesellschaftlicher, politischer oder ökonomischer Behauptung von Realität». Im Herbst 2014 münden die vorbereitenden Veranstaltungen in eine Ausstellung und die Einrichtung eines «Metabolischen Büros zur Reparatur von Wirklichkeit.» Der MA Transdisziplinarität ist eingeladen, dazu einen Beitrag zu leisten.
Im Seminar setzen wir uns mit dem Verhältnis zwischen Kunst und Wirklichkeit auseinander, fragen nach Motiven und Formaten eines aktuellen und gegenwärtig viel diskutierten Realismus’ in den Künsten und entwerfen Szenarien für eine Beteiligung an der Veranstaltung im Herbst 2014 in Berlin. Unterstützt werden wir dabei von Manos Tsangaris, Komponist und Direktor der Sektion Musik an der Akademie der Künste.
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Wolfgang Welsch: Multi-, Inter-, Transkulturalität

Multikulturalität
Ausgangspunkt / Problem: Koexistenz versch. Kulturen, Kulturen sind homogen
Lösungsansätze / Strategien: Nebeneinander, Toleranz, Konflikvermeidung, -therapie
Kritik: homogener Begriff von Kultur, Getthoisierung, ineffizienz

Interkulturalität
Ausgangspunkt / Problem: Konflikte zwischen verschiedener Kulturen, Kommunikationsschwierigkeit, Missverständnis
Lösungsansätze / Strategien: interkulturelle Kommunikation / Kompetenzen, Verstehen, Anerkennen
Kritik: homogener Begriff von Kultur, Konstruktion des "Anderen", nur kosmetische Lösungsansätze, da immernoch vom Kultur als Kugel ausgegangen wird, Kommunikation kommt nicht zustande.

Transkulturalität
Ausgangspunkt / Problem: keine homogene Kultur, Verflechtung, Netzwerke aufgrund von Migrationsprozessen, immateriellen Kommunikationsmedien und Ökonomie, interdependente Globalkultur.
Lösungsansätze / Strategien: vielmaschiges und inklusives Kulturverständnis, Integration, Kultur als etwas Dynamisches anschauen. Anerkennen des "Fremden" im "Eigenen".
Kritik: Verlust des Kulturbegriffs und der Identität, Uniformierung


Donnerstag, 10. April 2014

Johannes Kreidler - Fremdarbeit

Full documentary of the Performance Piece "Fremdarbeit" ("Outsourcing") by Johannes Kreidler. Vollständige Dokumentation der Kompositionsaktion "Fremdarbeit".
www.kreidler-net.de

Fremdarbeit (2009)
für Ensemble, Sampler und Moderator