http://ics.zhdk.ch/ics/deutsch/forschungsprojekte/
Forschungsschwerpunkt des ICS ist die Kulturanalyse in den Künsten
Auf der Grundlage von Konzepten und Theoriebildungen
der Cultural und Visual Studies und der Kulturanalyse werden
kulturelle Bezeichnungspraktiken wie geschlechtliche, ethnische und
soziale Differenzkonstruktionen erforscht, ob und wie sie in den Künsten
wirksam werden. Darin eingeschlossen sind Konzepte von (Inter-)
Medialität und Transdisziplinarität sowie deren ästhetische Reflexion.
Transdisziplinarität wird dabei nicht als additive Zusammenstellung
mehrerer disziplinärer Zugänge verstanden, sondern als wechselseitige
kritische Lektüre der Erkenntnispotentiale.Es geht folglich weder um
eine Verschiebung oder Überschreitung von Grenzen um ihrer selbst
willen, noch um eine Idee gleichsam hinter der Grenze liegender
Entitäten, sondern um eine kritische Infragestellung von Macht in den
historischen wie gegenwärtigen Praktiken disziplinärer Grenzziehungen.
Aus dieser Perspektive wird gefragt, ob und wie die Künste kulturelle
Konstruktionen reflektieren und in Frage stellen. Kulturanalytische
Ansätze und Diskurse zu den Künsten werden überprüft und
weiterentwickelt. Zudem wird das wechselseitige Erkenntnispotential an
den Schnittstellen zu anderen (natur- und technikwissenschaftlichen)
Wissenskulturen untersucht. Das ICS greift kulturelle Entwicklungen und
Differenzen in Kommunikations- und Gestaltungsprozessen in allen Feldern
der Gesellschaft auf und analysiert diese in Bezug auf Form,
Wahrnehmung und kulturelle, ökonomische und soziale Bedeutung.
(Inter-)Medialität und Transdisziplinarität werden als grundlegende Strukturen künstlerischer und gestalterischer Prozesse in einer westlichen Gesellschaft betrachtet, die sich im kulturellen, medialen und technologischen Umbruch befindet. Dessen Auswirkungen auf die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Strukturen nationaler und transnationaler Gemeinschaften und ihre Austauschprozesse werden bislang nur unzureichend mit den Begriffen der Globalisierung oder Interkulturalität beschrieben.
(Inter-)Medialität und Transdisziplinarität werden als grundlegende Strukturen künstlerischer und gestalterischer Prozesse in einer westlichen Gesellschaft betrachtet, die sich im kulturellen, medialen und technologischen Umbruch befindet. Dessen Auswirkungen auf die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Strukturen nationaler und transnationaler Gemeinschaften und ihre Austauschprozesse werden bislang nur unzureichend mit den Begriffen der Globalisierung oder Interkulturalität beschrieben.
Forschungsfelder
1. Inszenierungspraktiken / Politics of Display
Die zentrale Frage in einer Welt der Medienverbünde
ist die nach dem Wie des "Zu-Sehen-Gebens", nach dem Rahmen und Kontext
von Gezeigtem und den dadurch mit erzeugten Bedeutungen.
Forschungsprojekte thematisieren Repräsentationsformen und Teilhabe,
Effekte kultureller, ethnischer, sozialer und Geschlechterdifferenzen in
künstlerischen und gestalterischen Praktiken und Techniken. Dazu
gehören Ausstellungsstrategien, Inszenierungen in Werbung und
Kulturinstitutionen, mediale Konstruktionen von Informationen,
Visualisierungen in Künsten, Wissenschaft und Alltag, die Entwicklung
visueller Apparate und digitalisierter Darstellungsverfahren. Das ICS
untersucht Wechselwirkungen zwischen Kunst und Nicht-Kunst, High and
Low, zwischen Gestaltungen in verschiedenen Feldern der Gesellschaft.
2. Verortungen / Politics of Site
Projekte in diesem Schwerpunkt fragen nach dem Wo
gestalterischer und künstlerischer Interventionen. Diese beziehen sich
u. a. auf die Funktionen institutionalisierter Orte (Museum,
öffentlicher Raum, Fernsehen), auf die Auswirkungen von
Architekturkonzepten, Stadtplanung und Geopolitik (Grenzziehungen), auf
Migrationsbewegungen, Globalisierungseffekte und Tourismus.
Untersucht werden die Bedeutungen der materiellen und immateriellen Orte von Produktionen und Interaktionen, regionale, nationale und internationale Differenzierungen (Zentrum - Peripherie), Ein- und Ausschlüsse von Minderheiten, Zeichen und Produkten und die Verschiebung öffentlicher und privater Räume aus historischer, struktureller und ästhetischer Perspektive.
Untersucht werden die Bedeutungen der materiellen und immateriellen Orte von Produktionen und Interaktionen, regionale, nationale und internationale Differenzierungen (Zentrum - Peripherie), Ein- und Ausschlüsse von Minderheiten, Zeichen und Produkten und die Verschiebung öffentlicher und privater Räume aus historischer, struktureller und ästhetischer Perspektive.
3. Übersetzung und Übertragung / Politics of Transfer and Translation
Fragen der Übersetzung und Übertragung (Transfer und
Translatio) beziehen sich auf Bedeutungsverschiebungen in einer Welt
beschleunigt zirkulierender Zeichen und kultureller Differenzen. Themen
sind Übersetzungswege und –umwege zwischen künstlerischen Gattungen und
Genres, Texten und Bildern, Sprachen, Medien und Kulturen.
Unterschiedliche Übersetzungs-Geschwindigkeiten, Formen des bewussten
und unbewussten Zitierens, Überblendens und Vergessens prägen die
Kommunikationsflüsse. Die Zeichenzirkulation/-produktion in
unterschiedlichen Kontexten der institutionellen Gedächtnisspeicher
stehen zur Diskussion, ebenso wie die für Gestaltung und Kunst im 21.
Jahrhundert erforderlichen Bild-, Sprach-, Medien- und anderen
kulturellen Kompetenzen. Die Schweiz ist eine ideale Plattform, die
„Vielsprachigkeit“ der heutigen Welt zu thematisieren.