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Samstag, 16. November 2013

Seminar "Zum Ästhetischen ausserhalb der Künste"

Seminarinhalt:
Das «Ästhetische» wird von der Philosophie oder den Kunstwissenschaften seit einigen Jahren (wieder) vermehrt in Bereichen ausserhalb der Künste in den Blick genommen. Einerseits wird danach gefragt, inwiefern ästhetische Dimensionen auch für ausserkünstlerische Praktiken und Gegenstandsbereiche konstitutiv seien; andererseits wird eine zunehmende Ästhetisierung der Lebenswelt, der Politik oder der Ökonomie beobachtet, deren Gefahren und Potenziale unterschiedlich eingeschätzt werden. Die spätmoderne Gesellschaft, so diagnostiziert der Soziologe Andreas Reckwitz (Die Erfindung der Kreativität, 2012), sei eine ästhetisierte, die Kreativität in ihr Zentrum stelle. Nicht die technische Innovation des Erfinders, sondern die ästhetische Kreation des Künstlers liefere dafür das soziale Modell (Reckwitz, S. 17).
Im Seminar beschäftigt uns die Frage, was solche Aufmerksamkeiten und Einschätzungen für die Arbeit (und das Selbstverständnis bzw. die Subjektivierung) von KünstlerInnen und GestalterInnen bedeuten könnte und welche Möglichkeiten damit eröffnet werden, sich in transdisziplinären Konstellationen ausserhalb der Künste zu positionieren. Grundlage dafür ist die Lektüre einschlägiger Texte, die in den aktuellen Diskurs der Ästhetik einführen. Sie sollen für die Definition von Problemfeldern und die Formulierung eigener Fragestellungen fruchtbar gemacht werden.